Das Erlebnis Des Marschalls Von Bassompierre
(Hugo von Hofmannsthal)
Der Marschall von Bassompierre war eine angesehene Person am Hofe des französischen Königs Ludwig XIII. Als lebensfreudiger Mann hatte er zahlreiche Beziehungen zu Damen und erlebte viele Liebesabenteuer. Ein paar Monate lang ritt Bassompierre regelmäßig von Fontainebleau nach Paris. Jedes Mal, wenn er eine kleine Brücke überquerte, grüßte ihn eine Krämerin. Der Marschall war an einem sexuellen Abenteuer mit der schönen Frau interessiert und schickte deshalb seinen Bediensten zu ihr, um mit ihr ein Treffen zu vereinbaren. Bassompierre und die Krämerin sollten sich am Donnerstagabend in einem Bordell treffen. Da zu dieser Zeit in der Stadt eine Pestepidemie herrschte, empfahl der Bedienste dem Marschall zur Sicherheit eigene Decken und Matratzen hinbringen zu lassen. Am Abend, als Bassompierre ins Bordell kam, war die Frau schon dort. Sie verbrachten zusammen eine Nacht, aber der Marschall fand an ihr solch ein großes Gefallen, dass er sie wieder sehen wollte. Er hatte vor, bereits am Sonntag abzureisen. Die Krämerin konnte ihn jedoch erst in der Nacht von Sonntag auf Montag wieder treffen. Also entschied sich der Marschall seinen Aufenthalt in dem Städtchen zu verlängern. Die Frau wollte aber nicht mehr ins Bordell kommen, sondern sich mit ihm im Haus ihrer Tante treffen. Bassompierre wartete ungeduldig auf das zweite Treffen mit der schönen Krämerin und die zweite Liebesnacht. Als er jedoch am Sonntagabend am vereinbarten Ort eintrat, erwartete ihn eine böse Überraschung. Im Zimmer sah er Menschen Bettstroh verbrennen und zwei nackte Körper einer Frau und eines Mannes, die offensichtlich an Pest gestorben waren.Am nächsten Tag setzte Bassompierre seine Reise nach Lothringen fort. Nach seiner Rückkehr versuchte er, etwas über das Schicksal der schönen Krämerin zu erfahren, aber niemand wusste, was mit der Frau geschehen war.
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