Mutter
(Mathias "matten" Käppler)
Mutter, liegt im sterben
Ihr körper einst schön, voll leben, jetzt ein bild von graus
Mutter gab allen schönen dingen leben, jetzt presst sie die
Missratene kreatur heraus
Uralt ist sie, hat tiefe furchen
Hat tiefe falten und zuviel erlebt
Die poren im inneren sind tiefe krater
Aber millionen kriege hat sie schon gesehen
Auf ihrem rücken tragen sie ihre probleme aus
Aus ihrem schoß ernähren sie sich
Aus ihren adern beziehen sie kraft
Selbst wenn sie zittert, zetert, spuckt, sie hören niemals auf
Sie hören niemals auf
Mutter, liegt im sterben
Ihr körper einst schön, voll leben, jetzt ein bild von graus
Mutter gab allen schönen dingen leben, jetzt presst sie die
Missratene kreatur heraus
Milliarden gibt sie immer wieder leben, jeden tag
Ein leben nimmt sie alle wieder, hätte sie's doch nie gegeben
Früh hat sie es schon gemerkt, hat oft versucht es zu zerstören
Bevor sie selber daran stirbt, wenn sie stirbt dann alles
Stirbt
Mit diesem leben es zu geben, fing das sterben an
Sie bohren tief in ihre adern, misshandeln ihre haut
Haben die vielzahl schon zerstört
Haben sie vergewaltigt, immer wieder, warum habt ihr nicht
Aufgehört
Mutter, liegt im sterben
Ihr körper einst schön, voll leben, jetzt ein bild von graus
Mutter gab allen schönen dingen leben, jetzt presst sie die
Missratene kreatur heraus
Sie ist gespannt bis zum zerplatzen, ihr herz, das fleisch, die
Adern
Entzündet, eitrig, schmerzen, qual, sie zittert und die haut
Zerfällt
Die adern platzen, es fliesst das blut, ihr blut vernichtet,
Verbrennt das fleisch
Die tränen rinnen in sie und verdampfen
Getötet von den eignen kindern, hätte sie nur eher aufgehört
Mutter, liegt im sterben
Ihr körper einst schön, voll leben, jetzt ein bild von graus
Mutter gab allen schönen dingen leben, jetzt presst sie die
Missratene kreatur heraus
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