Rachel Im Wunderland
(Marian Keyes)
Rachel Walsh lässt sich überreden. Sie geht mit, hat aber eine Dose Valium im Schritt. In die Entzugsklinik geht sie nur, weil sie denkt, dass es dort eine gigantische Beautyfarm gibt und weil sie schon lange keine Ferien mehr gehabt hatte. Gepflegt und wunderschön und mit einem Adressbuch voller Promitelefonnummern wird sie die Klinik wieder verlassen und Luke, ihr Ex, wird es bereuen mit ihr Schluss gemacht zu haben. So stellt sie sich das ganze vor. Noch schnell das Make-up prüfen bevor sie die anderen kennen lernt ? Aber wo sind all die gut aussehenden Jungs? Sind die Prominenten in einem anderen Teil des Gebäudes untergebracht? Wo kann sie das Algenpeeling bloss machen lassen? Natürlich ist nichts so wie es sein sollte, in ihrem persönlichen Wunderland. Anstatt Sauna und Whirlpool muss sie früh aufstehen und an Sitzungen teilnehmen. Die sind zwar ganz unterhaltend (hat John-Joe es etwa mit einem Schaf gemacht oder warum ist Misty so eine elende Zicke?), aber eben nicht das was sie sich erhofft hat. Und ausserdem sind hier sowieso alle irgendwie komisch, war ja klar, Rachel ist ja eh die Ausnahme hier? Das Buch, wenn auch etwas zu lange geraten, ist perfekt wenn man abschalten möchte. Es ist ganz amüsant zu lesen, wie es Rachel dem Partygirl in der Klinik so ergeht. Teilweise ist alles etwas repetitiv, aber das liegt vermutlich daran, dass die Autorin zeigen möchte, dass ein Entzug ein Prozess ist der Zeit braucht. Verschenkt das buch jedoch nicht einer Kollegin mit labilem Gemütszustand: es gibt nämlich Kapitel in denen man fast Lust darauf bekommt, es im Hirn ein bisschen Schneien zu lassen. Denn eins kann man jetzt schon verraten: mit Entzug ist Entzug auf der ganzen Linie gemeint, also besser gar nicht erst damit anfangen, das hat schliesslich Rachel schon für uns erledigt.
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